Asthma und COPD
Asthma bronchiale und COPD sind chronische Erkrankungen der Lunge, die Symptome wie Atemnot, Husten und Auswurf verursachen. Trotz aller Ähnlichkeiten der beiden Volkskrank- heiten handelt es sich um verschie-
dene Erkrankungen, die diagnostisch und therapeutisch genau auseinander gehalten werden müssen.
Asthma bronchiale und COPD sind häufig vorkommende Erkrankungen mit immer größerer sozioökonomischer Bedeutung – also echte Volkskrankheiten. Allerdings handelt es sich um zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder, die sich in Ursachen, Verlauf und Prognose unterscheiden und trotz ähnlicher Symptome wie Luftnot unterschiedliche Therapien erfordern. Eine genaue Diagnose ist daher außerordentlich wichtig.
Was genau ist Asthma?
Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Atemwege mit wiederholten Anfällen von Atemnot, Husten und Kurzatmigkeit. Charakteristisch ist eine Überempfindlichkeit der Atemwegsschleimhaut auf verschiedene Reize. Bei entsprechend veranlagten Personen führt die Entzündung zu anfallartiger Luftnot infolge einer Verengung der Atemwege.
Was manche überraschen wird: Asthma gilt nicht als psychisch bedingte Krankheit. Zwar können seelische Belastungen wie Stress, Hektik und Ärger die Krankheitsempfindlichkeit steigern oder sogar direkt einen Asthma-Anfall auslösen. Als Ursache scheiden psychische Faktoren jedoch aus. Vieles spricht dafür, dass sowohl Vererbung als auch Umwelteinflüsse an der Entstehung von Asthma beteiligt sind.
Allergisches Asthma
Beim allergischen Asthma lösen so genannte Allergene wie beispielsweise Tierhaare, Schimmelpilzsporen, Pflanzenpollen, Hausstaub und Hausstaubmilben die genannten Symptome aus. Seltener können auch Medikamente oder bestimmte Lebensmittel Auslöser sein.
Nicht-allergisches Asthma
Das nicht-allergische Asthma kann hingegen durch andere Reize verursacht werden: Infektionen der Atemwege, Medikamentenunverträglichkeiten, Lösungsmittel, Weichmacher, kalte Luft, Tabakrauch oder Parfüm. Manche Zusammenhänge und Ursachen sind derzeit noch nicht geklärt.
Was ist COPD?
COPD wird in erster Linie durch Rauchen verursacht. Erstes Anzeichen ist Husten, der mit der Zeit immer hartnäckiger wird und
die Betroffenen vor allem morgens quält. Hinzu kommt Auswurf, der langsam zäher wird und immer schwerer abzuhusten ist. Die Patienten leiden unter Atemnot, zunächst nur bei Belastung, später auch in
Ruhe. Die Krankheit hat im Regelfall einen fortschreitenden Verlauf.
Nach WHO-Definition liegt eine chronische
Bronchitis dann vor, wenn Husten und Auswurf über wenigstens drei Monate in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren bestehen. Kennzeichen einer
chronisch-obstruktiven Bronchitis ist außerdem eine dauerhafte Atemwegsverengung (Obstruktion), die keine größeren Veränderungen (Variabilität) aufweist.
Die wichtigsten Unterschiede von Asthma und COPD
Kriterium oder Symptom |
Asthma |
COPD |
Atemnot |
im Anfall |
bei Belastung |
Husten |
Reizhusten, unproduktiv, auch nachts |
frühmorgens, produktiver Husten |
Auswurf (Menge) |
wenig |
viel |
Alter bei Krankheitsbeginn |
Kinder, Jugendliche und Erwachsene |
Erwachsene über 50 Jahre |
Beginn |
plötzlich, oftmals nach Heuschnupfen, oder nach Infekt |
langsam zunehmend |
Wahrnehmung der Krankheit |
häufiger Wechsel zwischen "gesund" und "krank", hoher Leidensdruck |
zu Beginn kaum "Krankheitsgefühl", später ständig hoher Leidensdruck |
Rauchen |
Auftreten davon unabhängig, aber Rauch kann Anfall auslösen |
häufigste Ursache der COPD |
im anfallsfreien Zeitraum oft unauffällig |
Ausatemgeschwindigkeit (FEV1) und Atemvolumen (FVC) unter 70% der Vitalkapazität. |
|
Veränderungen desPeak-Flow |
ausgeprägt, mit morgendlicher Verschlechterung |
gering |
Übererregbarkeit der Bronchien |
ja |
selten, nicht typisch |
Kortisonwirkung |
sehr ausgeprägt |
gering |
Zellnachweis im Sputum (Auswurf) |
||
Röntgenbild des Brustraumes (Thorax) |
meistens unauffällig |
Anzeichen des Lungenemphysems |
Patienten mit Merkmalen beider Erkrankungen können möglicherweise auch an einer Kombination aus Asthma und COPD erkrankt sein.
Deren Behandlung sollte dann dem jeweiligen Schweregrad beider Erkrankungen angepasst werden.